Du suchst nach neuen Designs für deine T-Shirts, Hoodies oder Tassen? Im Internet findest du auf zahlreichen Websites passende Motive für deine Print on Demand Produkte. Doch nicht für jedes Design hast du automatisch die kommerziellen Nutzungsrechte. Verkaufst du Motive, Texte oder Bilder ohne die erforderlichen Rechte, kann das im schlimmsten Fall ziemlich teuer werden. Denn bei möglichen Rechtsstreits musst du dich verantworten.
Egal ob du neu im Dropshipping bist oder schon seit Jahren erfolgreich verkaufst: im Urheberrechtsdschungel ist es manchmal schwer, sich zu orientieren. Ich gebe dir einen Überblick darüber, welche Motive du auf deinen Print-On-Demand Produkten verkaufen darfst und wovon du besser die Finger lassen solltest. Wir klären die Frage, wer die Rechte an einem Motiv oder Spruch hat und daran verdienen darf. Außerdem bekommst du wertvolle Tipps, mit denen du im Handumdrehen dein nächstes T-Shirt-Motiv findest. Wichtig: dieser Artikel ersetzt keine umfassende Rechtsberatung, sondern gibt dir einen ersten Einblick in die Thematik.
In diesem Blogbeitrag erfährst du, warum Urheberrecht, Nutzungsrecht und Markenrecht für dich im Print-On-Demand und Dropshipping wichtig sind und wie du auf der sicheren Seite bleibst.
Warum Print-On-Demand und Dropshipping?
Das Prinzip Print on Demand klingt fast zu schön, um wahr zu sein: einfach dein Motiv hochladen, auf unzähligen Produkten platzieren und online stellen. Du kannst Produkte in deinem eigenen Online Shop (z. B. mit Shopify) oder auf Marktplätzen wie Amazon verkaufen. Sind deine Print-On-Demand Produkte online, musst du dich nur noch um’s Marketing kümmern. Du brauchst zuhause kein Lager und musst dich nicht mit Produktion und Versand beschäftigen. Mit Shirtee.Cloud als Dropshipping Partner kannst du deine eigene Marke aufbauen, denn wir produzieren und versenden alles in deinem Namen. Außerdem kannst du deine selbst gestalteten Produkte mit verschiedenen Labels in deinem Design versehen lassen und deine Marke so auf’s nächste Level bringen.
Du siehst: mit Print on Demand und Dropshipping kannst du deine Vision vom eigenen Online Business umsetzen. Du kannst deinen eigenen Merchandise Shop eröffnen, eine Modelinie starten oder dir ein zweites Standbein aufbauen.
Bei der Gestaltung deiner Produkte musst du allerdings darauf achten, dass du die Nutzungsrechte für die Motive besitzt. Shirtee.Cloud übernimmt im Falle einer Urheber- oder Markenrechtsverletzung keine Haftung. Auch wenn ein Print-On-Demand Produkt vor dem Verkauf nicht durch deine Hände geht, bist du als Verkäufer:in für deine Designs verantwortlich. Doch was sind überhaupt Urheberrecht und Markenrecht?
Meins, meins, meins! Urheber- und Markenrecht
Urheber- und Markenrecht schützen beide das „geistige Eigentum“. Das umfasst nicht greifbare Erzeugnisse, die sich im Besitz des jeweiligen Schöpfers oder der Schöpferin befinden. Äh… was? Im Klartext können das zum Beispiel Bilder, Wörter, Melodien, Ideen, Marken oder auch Erfindungen sein. Welche dieser „nicht greifbaren Erzeugnisse“ auf welche Weise geschützt werden, ist in den Rechtsgebieten von Urheberrecht, Patentrecht, Markenrecht und in weiteren Gebieten festgelegt. Für dein Online Business mit Print on Demand sind hauptsächlich das Urheber- und Markenrecht wichtig, weshalb ich mich in diesem Artikel auf die beiden konzentriere.1
Was ist Urheberrecht?
Das Urheberrecht schützt das geistige Eigentum einer einzelnen Person, wenn die nötige Schöpfungshöhe erreicht ist. Das heißt, dass ein Bild oder Text individuell und kreativ sein muss, um durch das Urheberrecht geschützt zu sein. Ab dem Zeitpunkt der Schöpfung (also noch vor Veröffentlichung) hat die schöpfende Person das alleinige Urheberrecht am Erzeugnis. Sie bestimmt, was mit dem eigenen Werk passiert und wer Nutzungsrechte dafür erhält. Willst du also das urheberrechtlich geschützte Werk von jemand anderem für deine Designs nutzen, brauchst du die entsprechenden Nutzungsrechte. Dabei muss festgelegt sein, für welche Form und Dauer der Veröffentlichung diese gelten und ob du ein Werk für kommerzielle Zwecke nutzen darfst. Außerdem haben Urheber:innen das Recht, sich die Nutzungsrechte angemessen vergüten zu lassen. Das Urheberrecht greift bis 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers. Ein Bild von van Gogh († 29. Juli 1890) könntest du also problemlos via Print-on-Demand verkaufen, wenn es nicht durch das Markenrecht geschützt ist.2
Was ist Markenrecht?
Auch das Markenrecht ist relevant, wenn es um Print-on-Demand und Dropshipping geht. Denn egal ob du selbst eine Marke aufbaust oder dich für deine Designs von etablierten Marken inspirieren lässt – das Markenrecht regelt, wie Marken geschützt werden. Eine Marke kann bspw. ein Wort oder Bild, aber auch ein Produkt oder ein ganzes Unternehmen sein. Einige berühmte Beispiele sind das Apple-Logo (Bildmarke), PHILIPS (Wortmarke) oder Nutella (Produktmarke). Der Markenschutz tritt in Deutschland dann in Kraft, wenn eine Marke beim Deutschen Patent- und Markenamt DPMA registriert wurde. Ist eine Marke dort registriert, hat die anmeldende Person oder der Verlag das alleinige Recht zur Nutzung der eingetragenen Marke. Wenn du für deine T-Shirts Designs eine eingetragene Bildmarke verwenden willst, brauchst du dafür eine Genehmigung. Ohne diese darfst du geschützte Marken nicht kommerziell nutzen. Dafür wendest du dich an den Rechteinhaber und kaufst z. B. eine Lizenz.3
Infos dazu, wie du deine eigene Marke anmeldest, bekommst du hier.
Was passiert, wenn doch?
Verletzt du das Urheberrecht oder Markenrecht, kann das für dich teuer werden. Nutzt du urheberrechtlich geschützte Inhalte ohne Nutzungsrechte zu besitzen, kann der Urheber Anspruch auf Unterlassen, Schadensersatz, Vernichtung, Rückruf, Überlassung und Auskunft geltend machen. Beim Markenrecht haben die Rechteinhaber Anspruch auf Unterlassung oder Schadensersatz. In vielen Fällen der Urheber- oder Markenrechtsverletzung wird eine Abmahnung versandt, in der der ein Anspruch auf Unterlassen oder Schadensersatz geltend gemacht wird. Besonders Schadensersatzforderungen können dich als Dropshipper:in einiges kosten. Abhängig davon, wessen Rechte du in welchem Ausmaß verletzt, können immense Summen von dir gefordert werden.1
Besser also, du sicherst dich bei der Nutzung von rechtlich geschützten Inhalten doppelt ab.
Was darf ich verkaufen?
Genug davon, was du alles nicht für deine eigene Print on Demand Kollektion verwenden darfst. Verkaufen darfst du all das, was nicht unter geistiges Eigentum fällt oder geschützt ist. Dazu gehören:4
- Public Domain Werke. Diese Werke stehen der Allgemeinheit zur freien Verfügung. Sie können also auch kommerziell genutzt werden. Darunter fallen unter anderem Werke von Urheber:innen, deren Tod über 70 Jahre zurückliegt.
- Lizenzfreie Bilder. Auf Plattformen wie Unsplash, Pixabay und Freepik findest du Unmengen an lizenzfreien Fotos, deren Nutzungsrechte für dich nur einen Klick entfernt sind. Allerdings kann auf solchen Websites jeder Fotos hochladen, weshalb die Bilder nicht immer zur freien Verfügung stehen. Außerdem bieten dir die Plattformen unterschiedliche Lizenzen und Nutzungsrechte. Informiere dich unbedingt auf der jeweiligen Website, wie du die Bilder nutzen darfst.
- Deine eigenen Designs. Gestaltest du deine Motive selbst und verwendest dazu kein geschütztes Material, verletzt du natürlich auch keine Urheber- oder Markenrechte mit deren Verkauf via Print-on-Demand. Du selbst besitzt alle Recht zur Nutzung deines Designs.
- Erworbene Designs. Auf Plattformen wie fiverr findest du zahlreiche Designer:innen, die für dich arbeiten können. Hast du die Gestaltung deiner Ideen bei jemanden in Auftrag gegeben und deren kommerzielle Nutzung vertraglich abgesichert, bist du auch hier so gut wie safe. Allerdings können auch diese durch die Nutzung von geschütztem Material Urheber- und Markenrechte verletzen. Prüfe deshalb nochmal selbst, ob dein gekauftes Design wirklich „lupenrein“ ist.
Das Wichtigste im Überblick
- Safety first! Verwende für deine Hoodies, Kissen oder T-Shirts nicht das geistige Eigentum anderer.
- Recherchiere. Bist du dir unsicher, ob du mit deinem Design Urheber- oder Markenrechte verletzt, suche z. B. mit Google Images und im DPMA Register nach Motiven und Marken.
- Kaufe Designs. Hast du das perfekte Design für deinen nächsten POD Kassenschlager gefunden, erwerbe eine Lizenz für die kommerziellen Nutzungsrechte. Bei iStock darfst du mit einer erweiterten Lizenz Motive auf physischen Produkten (wie Tassen oder Mützen) verkaufen.
- Lass gestalten! Auf diversen Freelancer-Plattformen warten unzählige Kreative nur darauf, deine Designidee zum Leben zu erwecken. Schon für kleines Geld kannst du dort druckfähige Motive gestalten lassen.
- Frag‘ einfach! Warum nicht einfach mal nett per E-Mail oder Telefon beim Urheber oder Verlag nachfragen, ob du ein Motiv verwenden darfst? Fragen kostet zum Glück nichts.
- Ohne meinen Anwalt… Um absolut auf Nummer sicher zu gehen, konsultiere eine Rechtsvertretung. Diese kann dir verbindliche Auskunft darüber geben, welche Werke du verkaufen darfst.
Ran an die Pinsel!
Ich hoffe, du hast nach diesem Artikel einen besseren Überblick über das Marken- und Urheberrecht. Bist du motiviert, deine eigenen Designs zu gestalten? Am besten legst du direkt los und bringst deine Ideen auf Papier und in den Rechner. Mit Shirtee.Cloud platzierst du im Handumdrehen deine Motive auf Textilien und Accessoires, die du in deinem eigenen Online Shop oder auf einem Marktplatz verkaufst.
Du hast noch Fragen oder eigene Ideen, an coole Designs zu kommen? Ich freu‘ mich auf deinen Beitrag in den Kommentaren!
Header: Tree photo created by wirestock – www.freepik.com
1 Quelle: https://www.urheberrecht.de/geistiges-eigentum/#Massnahmen-gegen-Urheberrechtsverletzungen
2 Quelle: https://www.urheberrecht.de/geistiges-eigentum/#Definition-Was-ist-geistiges-Eigentum
3 Quelle: https://www.urheberrecht.de/markenrecht
4 Quelle: https://www.bpb.de/gesellschaft/medien-und-sport/urheberrecht/169971/urheberrecht-und-copyright
5 Foto: Koushik Chowdavarapu