Mittlerweile sind schon einige Monate seit Beginn der Corona Krise in’s Land gegangen und noch ist kein Ende in Sicht. Immer mehr Unternehmen sehen Home Office nun als echte Alternative zum Büro. Und auch Selbstständige bleiben eher zuhause anstatt in’s Coworking Space zu fahren. In den eigenen vier Wänden zu arbeiten bietet jede Menge Vorteile, kann aber ohne die richtige Vorbereitung auch einige Nachteile mit sich bringen. Egal ob du angestellt bist oder dir freiberuflich deine Brötchen verdienst – in diesem Blogpost bekommst du 12 Tipps um dein Home Office produktiv zu gestalten.

Die Vorteile

  • Keine „Büro-Ablenkung“. Zuhause kann es durchaus einfacher sein als im Büro, sich zu konzentrieren. Wenn dich sonst alle paar Minuten ein Gespräch von Kolleg:innen abgelenkt hat, bist du zuhause ganz für dich. Obendrein werden ellenlange Meetings durch Mails oder knackige Telefonaten ausgetauscht und sparen dir so wertvolle Zeit.
  • Gestaltungsfreiraum. Klar, im Büro kannst du auch das ein oder andere Foto deiner Liebsten platzieren und deinen Schreibtisch mit einer kleinen Pflanze dekorieren. Allerdings hast du in deinen eigenen vier Wänden den vollen Gestaltungsfreiraum. Vielleicht hast du ein extra Zimmer für dein Büro, das du nach deinen Vorstellungen einrichten kannst. Dazu kommt, dass dein Tisch nicht durch den Kram deiner Kolleg:innen zugemüllt wird. Du allein bist für Ordnung und Unordnung verantwortlich.
  • Kein Pendeln. Arbeitest du von zuhause aus, sparst du dir den (unter Umständen langen und zeitintensiven) Weg in’s Büro. Du musst nicht extra früh aufstehen um anschließend im Stau stecken zu bleiben, einen Parkplatz zu suchen und unnötiges CO2 zu verbrennen. Fährst du normalerweise mit Bus&Bahn, sparst du dir Wartezeit und das Gedränge in vollen Zügen. Stattdessen findest du Zeit für dich bei einem ausgedehnten Frühstück, einem Spaziergang oder beim Lesen. Außerdem sparst du dir Geld, das du ansonsten für Benzin und Park- oder Bahntickets ausgeben würdest.
  • Mehr Flexibilität. Bist du als Freelancer:in unterwegs, kannst du anfangen und aufhören zu arbeiten, wann du willst. Du bist nicht an die Öffnungszeiten von Coworking Spaces und Cafés gebunden. Vielleicht weißt du schon, zu welchen Tageszeiten du konzentrierter und wann du eher erschöpft bist. Richte dich nach deinem Biorhythmus und mach mehr aus deiner Zeit! Auch Angestellte profitieren von der Flexibilität im Home Office. Du musst dich weniger mit deinen Kolleg:innen abstimmen und kannst selbst entscheiden, wann du eine Pause einlegst. Statt einer langen Mittagspause kannst du vermehrt kürzere Pausen einlegen und schauen, wie sich diese auf deine Energie auswirken.
  • Kein Dresscode. Wenn du in deinem Job keine wichtigen Videotelefonate führst, kannst du sogar im Schlafanzug von zuhause arbeiten. Dir sind bei der Auswahl deiner Kleidung im Home Office absolut keine Grenzen gesetzt. Warum du trotzdem eher auf Schick statt Schlabberlook setzen solltest, erfährst du weiter unten.
Das Arbeiten im Home Office spart dir die Zeit, die du sonst im Berufsverkehr verbringen würden. Beginne deinen Morgen doch mal ganz entspannt mit einer Tasse Kaffee und einem Buch.1

Die Nachteile

  • Jede Menge Störfaktoren. Statt quatschenden Kolleg:innen und langen Meetings lauern zuhause Ablenkungen wie die eigene Familie oder der Haushalt. Siehst du den ganzen Tag über sich stapelnde Geschirr- und Wäscheberge kann dich das leicht von deiner eigentlichen Arbeit ablenken. Außerdem kann dir natürlich auch Unterhaltungselektronik in die Quere kommen. Ein lautes Radio oder ein laufender Fernseher und vor allem das Smartphone erhöhen das Risiko, dass du dich ablenken lässt.
  • Work-Life-Balance? Nach Feierabend aus dem Büro zu spazieren und idealerweise bis zum nächsten Arbeitstag abschalten zu können, geht im Home Office nicht ganz so leicht. Auch mit ausgeschaltetem Rechner kann es sein, dass deine Gedanken sich weiter um Probleme deines Jobs drehen. Auch für dieses Problem findest du weiter unten eine Lösung.
  • Weniger sozialer Kontakt. Das große Minus von Lockdown, Quarantäne und Home Office: durch die geringeren sozialen Kontakte ist es möglich, dass du dich einsam fühlst. Du bist unter Umständen gestresster, weil dir der soziale Ausgleich fehlt. Außerdem motivieren uns soziale Kontakte oft dazu, aktiv zu werden und am Ball zu bleiben. Im Home Office musst du dich selbst aufraffen und disziplinieren.
  • Höhere Kosten. Sehr wahrscheinlich erhöhen sich deine Nebenkosten an den Tagen, an denen du von zuhause aus arbeitest. Bist du in deiner Wohnung, verbrauchst du auch Strom, Wasser und Gas. Auch die Kosten für Kaffee, Tee und deine Mahlzeiten werden sich erhöhen, wenn du zuhause bist. Arbeitest du nicht einfach vom Sofa aus oder hast bereits ein Büro, fallen außerdem Kosten für die Einrichtung deines Arbeitsplatzes an. Ein ordentlicher Schreibtisch samt Stuhl, Laptop und Computerzubehör sowie Beleuchtung müssen angeschafft und eingerichtet werden. Das kann ganz schön teuer werden, ist aber auch steuerlich absetzbar.
  • Weniger Infos. Um alles über das Büroleben mitzubekommen reicht meist ein kurzer Plausch an der Kaffeemaschine. Sitz du zuhause, fällt der typische „Flurfunk“ weg. Um trotzdem auf dem Laufenden zu bleiben, solltest du also regelmäßig bei deinen Kolleg:innen nachhören und dich über Neuigkeiten informieren.
Zuhause kann es schon mal schwer sein, sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Familienmitglieder oder Mitbewohner:innen können dich leicht von deinen eigentlichen Aufgaben ablenken.2

Tipps für dein Home Office

Im Home Office zu arbeiten kann einige Vorteile, aber auch Risiken mit sich bringen. Was du tun kannst, um den Risiken nicht ausgeliefert zu sein, erfährst du jetzt:

  1. Das richtige Equipment. Um dein Online Marketing oder Dropshipping Business von zuhause aus voranzubringen, brauchst du einen gut funktionierenden Computer. Alle für deinen Job notwendigen Programme müssen installiert und auf dem neusten Stand sein. Statt den ganzen Tag auf den winzigen Bildschirm deines Laptops zu starren, empfehle ich dir das Kaufen eines oder mehrerer externer Bildschirme. Diese lassen sich unkompliziert auf deine Augenhöhe einstellen und beugen so Nackenschmerzen vor. Auch eine ausreichend große, ergonomisch geformte Maus ist ein absolutes Muss, um nicht schon nach ein paar Tagen Home Office unter dem Karpaltunnelsyndrom zu leiden. Dazu kommen ein ergonomischer Bürostuhl oder Sitzball und je nach Bedarf ein Stehschreibtisch. Das wichtigste für die meisten Jobs ist allerdings eine konstant verfügbare und schnelle Internetverbindung. Installiere hierfür ggf. zusätzliche Repeater in deinem Haus oder buche ein Upgrade bei deinem Provider.
  2. Der richtige Arbeitsplatz. Hast du erstmal alles Nötige angeschafft, ist das schon die halbe Miete. Weiter geht’s mit dem richtigen Einrichten deines Arbeitsplatzes. Richte deinen Schreibtisch so aus, dass du eher in den Raum bzw. aus dem Fenster sehen kannst, statt auf eine Wand zu blicken. Bringe an deinem Schreibtisch gerne Bilder von Freunden und Familie an, um dir ein gutes Gefühl zu geben. Gut gelaunt arbeitet es sich definitiv besser. Generell gilt außerdem: ordne deine Arbeitsmaterialen so, dass du sie auf Anhieb wiederfindest! Nur wenn du eine festgelegte Ordnung für deine Gegenstände hast, sparst du dir die wertvolle Zeit des Suchens. Ist in deinem Job Kreativität gefragt, richte dir eine „Inspirationsecke“ ein, in der du Gadgets und Spielerein sammelst. Diese können dich bei Bedarf inspirieren und auf andere Gedanken bringen. Zum Abrunden deines Arbeitsplatzes empfehlen sich Pflanzen, die du neben deinem Schreibtisch oder im Raum positionieren solltest. Sie sorgen für Sauerstoff, sehen gut aus und können dich ebenfalls inspirieren.
  3. Die richtige Kleidung. Es gibt Menschen, die im Schlafanzug super produktiv und kreativ sein können. Ich gehöre auf jeden Fall nicht dazu. Um meinen Kopf auf „Arbeit“ einzustellen, nehme ich mir auch im Home Office die Zeit zum Anziehen von Büro- oder Alltagskleidung. Du musst nicht im Anzug oder Blazer vor’m PC sitzen, aber manchmal kann dir die richtige Kleidung beim Arbeiten helfen.
  4. Die richtige Zeitplanung. Auch ohne das Haus verlassen zu müssen ist es wichtig, früh genug aufzustehen. So hast du Zeit zum Wachwerden, Duschen, Anziehen und Frühstücken. Ich starte übrigens jeden Tag damit, das Bett zu machen. So habe ich schon eine Sache erledigt und das erste Erfolgserlebnis gesammelt. Bei der Arbeit selbst solltest du darauf hören, was dein Körper dir signalisiert. Bist du nach 20-30 Minuten konzentriertem Arbeiten müde? Oder kannst du stundenlang durchhalten ohne abgelenkt zu werden? Wenn du wie ich eher zu ersten Gruppe gehörst, solltest du von der Pomodoro-Technik gebraucht. Hierfür stellst du dir einen Timer auf 20-25 Minuten (z. B. auf pomofocus.io), in denen du konzentriert an einer Aufgabe arbeitest. Danach markierst du, wo du aufgehört hast und machst eine kleine 5 Minuten Pause. In dieser kannst du dir ein Glas Wasser holen, dich strecken oder deine Augen entspannen. Dann solltest du wieder Power für die nächste Phase haben. Nach 3-5 Pomodoro-Phasen folgt eine längere 15 Minuten Pause.
  5. Die richtigen Pausen. Wie im letzten Punkt erwähnt sind kleine Pausen sehr wichtig, damit du genug Energie für konzentrierte Arbeit hast. In jeder Pause solltest du auf Bewegung, Verpflegung and Ablenkung achten. Lenke deine Aufmerksamkeit bewusst auf eine andere Sache, die dein Gehirn nicht zu sehr anstrengt (also besser nicht an’s Smartphone oder den TV einschalten). Du kannst dir etwas zu trinken oder eine Knabberei besorgen, ein paar Schritte durch die Wohnung gehen oder mal aus dem Fenster sehen. Lüfte außerdem regelmäßig deinen Arbeitsplatz, um für genügend Sauerstoff zu sorgen. In deiner Mittagspause kannst du die Zeit nach einer Mahlzeit nutzen, um eine Runde zu spazieren. Selbst 10 Minuten Gehen sorgt dafür, dass du dich danach erholt und erfrischt fühlst. Probier’s aus!
  6. Die richtigen ToDos. Ich verschaffe mir jeden Morgen mit einer ToDo-Liste einen Überblick über die Aufgaben des Tages. So weiß ich genau, was mich erwartet und kann mich darauf einstellen. Wichtig ist auch, die Aufgaben zu priorisieren und bestenfalls den jeweiligen Aufwand einzuschätzen. Wo du deine ToDo-Liste festhältst, bleibt dir überlassen. Es gibt zahlreiche Apps wie Evernote, Wunderlist, Todist oder Trello, doch auch Outlook hat eine „Aufgaben“-Funktion. Ich persönlich bin großer Fan von einem Notizbuch für meine Aufgaben. Das Beste daran: ich kann meine Aufgaben nach Erledigung wirklich durchstreichen, bzw. abhaken.
  7. Die richtige Belohnung. Hast du eine Aufgabe erledigt, belohne dich zum Beispiel mit einer kleinen Leckerei oder deinem Lieblingstee. Was auch immer dich glücklich macht sorgt dafür, dass du dich während einer Aufgabe schon darauf freuen kannst. So bleibst du auch im Home Office motiviert und produktiv.
  8. Der richtige Umgang mit Störfaktoren. Weiter oben habe ich bereits von Störfaktoren wie dem Fernseher, Musik oder deinem Smartphone gesprochen. Während es einfach ist, den TV oder das Radio einfach auszuschalten, fällt es uns bei unserem lieben Handy oft besonders schwer. Oft hilft hier nur knallharte Disziplin, um nicht abgelenkt zu werden. Leg es zum Beispiel in den Nebenraum oder ausgeschaltet in die Schublade. Alternativ kannst du Apps wie Forest oder Space dafür nutzen, deine Finger während der Arbeit vom Smartphone zu lassen.
Planung ist (fast) alles: Mit einer gut strukturierten ToDo Liste fällt es dir leichter, deine Aufgaben zu erledigen.3

So schließt du deinen Tag im Home Office ab

Nachdem du einen ganzen Arbeitstag von zuhause hinter dich gebracht hast, kannst du auf jeden Fall stolz auf dich sein! Um auch für den nächsten Tag gewappnet zu sein, hier noch ein paar letzte Tipps:

  1. ToDo-Liste abhaken. Streiche alle Aufgaben, die du erledigt hast, von deiner Liste und klopf dir zuhig selbst mal auf die Schulter. Übertrage Aufgaben, die du nicht erledigen konntest, auf die Liste des nächsten Tages.
  2. Räume auf. Nutze die letzten 5-10 Minuten vor Feierabend dazu, deinen Arbeitsplatz für den nächsten Tag vorzubereiten. Sorge für Ordnung, indem du alle Materialien wieder an den richtigen Platz legst. So fällt es dir anschließend leichter, dich von deiner Arbeit für den Tag zu trennen und entspannt in den Feierabend zu starten.
  3. Schließe ab. Damit meine ich nicht unbedingt die Zimmertür deines Arbeitszimmers. Obwohl das vielleicht auch ein Weg wäre, mit deinem Arbeitstag im Home Office abzuschließen. Überlege dir ein kleines Ritual, mit dem du deinen Feierabend einläutest. Das kann z. B. eine Tasse Tee, ein Keks oder ein Spaziergang sein. Hauptsache, du machst es regelmäßig und signalisierst so deinem Gehirn „Jetzt ist Schluss für Heute“.
  4. Sorge für Ausgleich. Ein Tag im Home Office kann anstrengend und auch mal einsam sein. Um für einen Ausgleich zu sorgen, gehe einem Hobby nach. Dreh deine Lieblingsmusik auf oder mach Sport. Ruf deine Freunde oder Familie an und tausche dich mit ihnen aus. Gerade in Krisenzeiten ist der Austausch mit unseren Mitmenschen von unschätzbarem Wert und sorgt dafür, dass wir uns zumindest ein wenig „normal“ fühlen können.

Das war’s! Jetzt bist du dran

Na, hast du die ein oder andere Sache für dein eigenes Home Office mitnehmen können? Probier’s selbst aus und mach deinen Arbeitsalltag rund um dein Online Business produktiver.

Schreib‘ doch mal in die Kommentare, welcher Tipp dir besonders geholfen hat.

Viel Erfolg im Home Office und bleib gesund!

1 Foto: Anthony Tran
2 Foto: Alexander Safonov
3 Foto: STIL

Nils
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